Be Like… Katrin

Es gibt sie, die Vorbilder Frauen da draussen. Nur sind sie oft nicht so gut sichtbar. Dagegen wollen wir etwas unternehmen. In regelmässigen Abständen stellen wir euch eine interessante Frau aus unserem Netzwerk vor. Diesmal ist es ausnahmsweise keine Frau in Tech, sondern eine Unternehmerin, die ihrem langjährigen Büro teilweise den Rücken gekehrt hat.

Wir stellen euch Katrin vor. Katrin hat jahrelang als Direktionsassistentin in verschiedenen namhaften Unternehmungen gearbeitet. Kürzlich hat sie den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Und zwar als Aromatherapeutin. Was sie zu diesem Schritt bewegt hat erzählt sie uns im Interview.

Über Katrin & ihre Arbeit

Liebe Katrin, du bist die erste Frau die wir interviewen, die dem Büro-Job teilweise den Rücken kehrt um ihrer Passion zu folgen. Ich muss sagen, ich freue mich, dich in den nächsten Minuten besser kennenzulernen! Erzähl uns doch ein bisschen was über dich. Wer bist du? Woher kommst du?

Katrin: Aufgewachsen bin ich im schönen Kanton Luzern. Nach der Matura habe ich alle meine Ausbildungen berufsbegleitend absolviert – die Kombination aus praktischer Erfahrung und Unterricht schätzte ich sehr. In den Kanton Bern bin ich aufgrund der schönsten Sache der Welt – der Liebe – gezogen und lebe nun seit über 10 Jahren mit meinem Mann hier.

In meiner Freizeit wandere ich ausserordentlich gerne. Auch ein gutes Buch oder Gespräche mit meinen Liebsten schätze ich sehr.

Welche wertvollen Werte wurden dir von deinen Eltern mit gegeben?

Katrin: Mir selbst treu zu sein, mir zu vertrauen, leben und leben lassen sowie eine offene Gesprächskultur.

Wir hören oft von Frauen, die dem Büro den Rücken kehren. Oft zugunsten ihrer Familienplanung. Leider kehren viele Frauen anschliessend nicht wieder in den Beruf zurück, was wir schade finden. Du hast dem Büro zum Teil auch den Rücken gekehrt. Aber aus einem anderen Grund. Du hast dich ergänzend der Aromatherapie verschrieben, einer ganz anderen Thematik. Wie kam das?

Katrin: Mein Weg zur Aromatherapeutin war ehrlich gesagt nicht geplant. Meine Hautprobleme brachten mich vor Jahren – nach unzähligen anderen Versuchen – zu den ätherischen und fetten Ölen. Von da entwickelte sich alles nach und nach. Durch Eigenanwendungen wurde mir bewusst, wieviel Potenzial in den ätherischen Ölen steckt, aber auch, welche unerwünschten Nebenwirkungen sie auslösen können. Diese Erkenntnis bewog mich zur mehrjährigen Ausbildung zur Aromatherapeutin. Die Reduktion meines Beschäftigungsgrades als Direktionsassistentin sowie die Praxiseröffnung waren die logischen Konsequenzen daraus.

Kann man sagen, du hast dein Hobby zu deinem Beruf gemacht?

Katrin: Ja, das kann man so sagen. Wobei ich sehr froh bin, dass ich die Praxis nicht zu 100% betreibe – das würde mir nicht entsprechen. Mit der Dualität Direktionsassistentin/Aromatherapeutin habe ich zwei ganz unterschiedliche Wirkungsfelder, welche ich nicht mehr missen möchte.

Ich muss zugeben, ich weiss nur ganz wenig über Aromatherapie. Kannst du kurz ein paar Worte dazu sagen? Was machst du genau? Warum sollte ich oder andere Leser da draussen zu dir in die Praxis kommen?

Katrin: Die Aromatherapie ist ein Teilbereich der Pflanzenheilkunde und gehört zu den komplementärmedizinischen Methoden. Ich arbeite mit den Inhalts- bzw. Wirkstoffen von pflanzenbasierten ätherischen und fetten Ölen, welche über die Haut und/oder die Atemwege aufgenommen werden. Die Möglichkeiten der Anwendungen sind je nach Beschwerdebild unterschiedlich. Zudem ist mir wichtig, dass die Anwendung der Klientin zusagt – alles andere wäre kontraproduktiv.

Ein kleiner Einblick in den Ablauf einer Konsultation: Wir besprechen das Anliegen ausführlich und definieren gemeinsam die Anwendung. Als nächsten Schritt stelle ich passende ätherische Öle vor, aus denen die Klientin diejenigen wählt, die für sie stimmig sind. Anschliessend folgt die Anwendung in meiner Praxis und/oder die Klientin nimmt die Produkte für die Selbstanwendung mit nach Hause.

Die Gründe, weshalb mich jemand aufsucht, sind unterschiedlich. Von Schmerzen am Bewegungsapparat, über Hautprobleme, Stress oder einfach auch, weil sich jemand etwas Gutes tun will. Die Einsatzmöglichkeiten der Aromatherapie sind wirklich vielfältig.

Weitere Informationen findest du auch auf www.ksm-aromatherapie.ch.

Du bist Assistentin von Führungspersonen in international tätigen Unternehmen und hast da sicher auch Vieles gesehen und gelernt. Gibt es Parallelen zu deiner heutigen Tätigkeit als Aromatherapeutin?

Katrin: Die grösste Gemeinsamkeit ist der Umgang mit verschiedenen Menschen und ihren Bedürfnissen.

Was treibt dich bei der Arbeit?

Katrin: Die Begeisterung für meine Tätigkeiten und, in Bezug auf die Aromatherapie, die Begleitung meiner Klienten auf einem Stück ihres Weges.

Worauf bist du besonders stolz?

Katrin: Dass ich zusätzlich zu meinem angestammten Beruf den Mut hatte, eine neue Richtung einzuschlagen.

Was war deine bisher grösste berufliche Herausforderung und wie hast du sie gemeistert?

Katrin: Als ich merkte, dass etwas an meiner beruflichen Situation nicht mehr stimmig war, aber noch nicht wusste was. Rückblickend ist es ja immer einfach. Die Lösung war, mit der Ausbildung zur Aromatherapeutin zu beginnen.

Du hast den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt: Hut ab! Was waren deine grössten Learnings bisher?

Katrin: Dass man wirklich alleine ist – von A bis Z. Du entscheidest alles: Finanzen, Visitenkarte, Angebot, Räumlichkeiten und vieles mehr. Auch rechtliche, buchhalterische oder versicherungstechnische Fragen gilt es zu klären. Unterstützung anderer Personen sind hilfreich, jedoch decken diese oft «nur» einen Teilbereich ab – du bist als Selbstständige die Einzige, die den Gesamtüberblick hat bzw. behalten muss.

Und dass es Geduld sowie Kraft braucht, Unsicherheiten auszuhalten.

Was würdest du anderen Frauen raten, die mit der Selbstständigkeit liebäugeln?

Katrin: Da gebe ich gerne zwei Ratschläge weiter, welche ich selbst von einer Unternehmerin erhalten habe: Erstens: bis ein Geschäft läuft, braucht es je nach Branche mehrere Jahre. Und zweitens keine Gefälligkeiten für Freunde/Bekannte.

Das sind sehr gute Ratschläge. Das schreibe ich mir doch gleich auch noch mal hinter die Ohren 🙂

Kurz und knapp

Im nächsten Teil möchten wir gerne von dir wissen, was dir bei den folgenden Begriffen als erstes in den Sinn kommt. Schiess los 🙂

Diversität

Katrin: notwendig und interessant

Zukunft

Katrin: beginnt jetzt

Verwaltungsräte

Katrin: was soll ich da sagen, als Assistentin eines Verwaltungsrates?

Alternativmedizin

Katrin: jedem die seine

Digitalisierung

Katrin: nicht für alles geeignet

Teilzeit Jobs

Katrin: ermöglichen Vielfalt

Frauen in Führungspositionen

Katrin: mit entsprechender Qualifikation und Fähigkeiten unbedingt

Plegeroboter

Katrin: der menschliche Aspekt (z.B. Empathie) fehlt

Entweder… oder…

Danke dir, liebe Katrin. Spannende Antworten wie ich finde. Und nun noch zum letzten Teil. Wofür entscheidest du dich bei folgenden Begriffen? (Katrins Wahl ist hervorgehoben)

Online oder Face to Face?

Künstliche Intelligenz oder menschliches Gehirn?

Digital oder Analog?

Bio oder Chemie?

Chefin oder Angestellte?

Urne oder E-Voting?

Wein oder Bier?

Karriere oder Familie? (Oder beides ;-))?

Das war’s auch schon liebe Katrin. Vielen lieben Dank für diesen spannenden Einblick in ein für mich komplett neues Thema. Ich wünsche dir alles Gute mit ksm-aromatherapie.ch und hoffe, dein neues «Baby» kommt so richtig zum fliegen!

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